Der Klosterräuber von Altzella

Markgraf Otto, den man den Reichen nannte, hatte zwei Söhne, Albrecht und Dietrich. Dietrich war ihm lieber als der ältere Albrecht. Dietrich sollte nach des Vaters Tode Herr werden über das Meißener Land. Darüber ergrimmte der Ältere. Als Albrecht erfuhr, dass sein Vater kurz vor seinem Tode einige tausend Mark Silber, gewonnen aus den Freiberger Gruben, den Mönchen zu Altzella übergeben hatte, eilte er ins Kloster und verlangte das Geld. Dies wurde ihm vom Konvent verweigert. Als er Gewalt anzuwenden drohte, legten es die Mönche in den Altarschrein unter das Muttergottesbild. Albrecht ließ den Schrein erbrechen und floh mit dem Gelde. Doch ist er seines Raubes nimmer froh geworden. Bald ward er krank und hat bereits zu Lebzeiten so übel gestunken, dass keiner seiner Freunde bei ihm bleiben mochte. Jedermann sagte, dass dies die Strafe für Albrechts Kirchenraub gewesen sei.

Quelle: Bergmannssagen aus dem sächsischen Erzgebirge, 1985, DvfG, Leipzig

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